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Ändert sich nichts, ändert sich alles

Warum wir jetzt für unseren Planeten kämpfen müssen

Katharina Rogenhofer und Florian Schlederer

Zsolnay, 2021

Das Buch fasst die Argumente für eine drohende Klimakrise zusammen und schlägt vor, was konkret in Österreich getan werden sollte. Gleichzeitig erzählt das Buch auch die Geschichte der Fridays for Future Bewegung in Österreich und des österreichischen Klimavolksbegehrens (Siehe auch https://klimavolksbegehren.at/).

Die Autorin Katharina Rogenhofer ist Mitbegründerin der österreichischen Fridays for Future Bewegung und ist seit März 2019 die Sprecherin des Klimavolksbegehrens, das im Herbst 2018 von der Grünabgeordneten Helga Krismer initiiert wurde. Das Volksbegehren erhielt bis 29. Juni 2020 380.590 Unterschriften, wurde im Parlament behandelt, und Teile der Forderungen fanden Eingang in das Programm der ÖVP-Grünen Regierung.

Spannend erzählt das Buch die Ereignisse rundum das Volksbegehren in der Zeit 2019-2021. Sehr geschickt werden die politischen Ereignisse mit den Argumenten der Klimakrise und den notwendigen Maßnahmen sowie den Verzögerungen und Gegenargumenten verwoben. Dadurch entsteht ein flüssiges und lehrreiches Buch, dass von Dringlichkeit der Lage und der Motivation der Autorin inspiriert ist. Zusätzlich wird auch die persönliche Geschichte und Familie von Katharina Rogenhofer auf erzählerisch geschickte Weise eingeflochten.

Katharina Rogenhofer 2020, (Bildquelle: Evangelische Kirche in Österreich, CC <a
    href='https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0'>BY-SA
    2.0</a> via Wikimedia Commons)
Katharina Rogenhofer 2020, (Bildquelle: Evangelische Kirche in Österreich, CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons)

Die Fakten und Trends sind nicht neu, aber gut belegt und dargestellt. Bei einer globalen Temperaturerhöhung zwischen 2,6° und 4,8° Celsius wird ein 2000 km Streifen um den Äquator ungegeignet für menschliches Leben was zur Vertreibung von 3 Milliarden Menschen führen wird. Gegenwärtige Trends führen uns bis 2070/2100 genau in dieses Szenario. Bisher hat die Temperaturerhöhung 1,25° C erreicht und es ist zunehmend unwahrscheinlich, dass sie sich unter 2,5° C begrenzen lässt. Dies wird zu politischen Verwerfungen führen, die es global zunehmend schwieriger machen, sich auf den Schutz des Klimas zu konzentrieren. Wie Corona Pandemie und Ukrainekrieg illustrieren, drängen akute Krisen die Klimaveränderung in den Hintergrund des Bewusstseins aller Akteure von Konsumenten über Regierungen und UNO Gremien.

Dass das Buch trotz der ungeschönten Darstellung einer verzweifelten Lage viel Optimismus und Tatendrang vermitteln kann, ist eine tolle schriftstellerische Leistung!

(AJ April 2022)